Beschlagene Fenster vermeiden: So gehen Sie vor

Es ist Winter, die Temperaturen draußen sinken und von innen heizen wir, damit es wohlig warm bleibt. Jetzt passiert es schnell, dass Sie beschlagene Fenster haben. Auch Kondenswasser sammelt sich dann häufig am unteren Rand. Wie Sie das Ganze wieder loswerden und wie Sie sogar langfristig etwas dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag. Lesen Sie jetzt weiter!

Wie entsteht Kondenswasser an beschlagenen Fenstern?

Es gibt so einige Gründe für beschlagene Fenster. Einer der häufigsten hat mit dem schon angesprochenen Temperaturunterschied zu tun, der vor allem im Winter entsteht. Luftfeuchtigkeit in einem warmen Raum sammelt sich stets an den kältesten Stellen. Diese finden sich meist an den Scheiben. Hier bildet sich nämlich eine Wärmebrücke, durch die die Wärme schneller nach außen transportiert wird. Somit kühlt das entsprechende Bauteil rascher ab. Grund dafür ist ein erhöhter Wärmedurchgangskoeffizient, auch Wärmedämmwert genannt, des Glases. Ist es dadurch dann dort also kälter als draußen, kondensiert das Wasser.

Person steht hinter beschlagenem Fenster
Beschlagene Fenster sind oft lästig.

Doch woher stammt diese Luftfeuchtigkeit? Einer der Faktoren ist der Mensch. Denn durchs Schwitzen und Ausatmen geben wir täglich bis zu 2 Liter Wasser ab. Hinzu kommen noch der Dampf vom Kochen oder Geschirrspüler. Auch beim Duschen oder beim Trocknen von Wäsche bleibt Feuchtigkeit übrig. Bei einem Haushalt von vier Bewohnern sammeln sich so bis zu 15 Liter am Tag an, die in die Umgebung abgegeben werden.

Handabdruck an einer beschlagenen Scheibe
Meist ist der Mensch für einen gewissen Anteil des Kondenswassers verantwortlich.

Ein weiterer möglicher Grund ist die Abdichtung der Fenster. Gerade bei Neubauten ist diese viel energetischer und luftundurchlässiger geworden. Durch das eingesetzte Material (Gummi), mehrfach verglaste Scheiben und Co. kommt hier keine Luft mehr von Außen hinein. Damit kann allerdings auch die Feuchtigkeit nicht entweichen. Die Folge ist Kondenswasser, das sich nur immer wieder abwischen lässt. Das wird auf Dauer jedoch anstrengend. Wie lösen Sie das Problem also anderweitig? Später dazu mehr!

Eventuelle Gefahren durch feuchte Scheiben

Dass beschlagene Fenster nicht der optimale Zustand sind, ist uns wahrscheinlich allen klar. Doch tatsächlich bergen sie sogar einige Gefahren. Durch die immerwährende Feuchtigkeit bilden sich gerne zunächst einmal Stockflecken, die sich später dann oft zu Schimmel entwickeln. Dieser ist dafür bekannt, sowohl bei Ihnen als auch bei Ihren tierischen Mitbewohnern so einige gesundheitliche Schäden hervorzurufen.

Atembeschwerden, Asthma, Kopfschmerzen oder Hautausschläge können die Folgen sein. Zudem besteht die Möglichkeit, dass das Mauerwerk und die Rahmen durch den Schimmel in Mitleidenschaft gezogen werden. Dann kommt es unter Umständen zu Einschränkungen in der Gebäudenutzung und im schlechtesten Fall bedarf es dann sogar einer Renovierung. Doch wie lässt sich dagegen vorgehen?

Ecke von einem Fenster, davor eine Lampe und ein Kissen, man sieht Feuchtigkeit und Schimmel
Feuchtigkeit kann auf Dauer gesundheitsgefährdend sein

Beschlagene Fenster: Was tun?

Ihre neu eingebauten Scheiben sind so dicht, dass die Luftfeuchte nicht einfach so entweichen kann? Dann wird es Zeit, dass Sie aktiv gegen die beschlagenen Fenster werden. Hat sich bereits Kondenswasser am unteren Rand und am Gummi gesammelt, dann rücken Sie dem Ganzen mit einem sauberen, trockenen Tuch zu Leibe. Wischen Sie alles akribisch trocken. Vermeiden Sie dabei aber einen Föhn, da dieser den Temperaturunterschied nur noch mehr erhöht.

Auch wenn es im Winter schwerfällt, aber Lüften hilft dann gerade besonders gut. Öffnen Sie währenddessen das ganze Fenster und wiederholen Sie den Prozess mindestens zweimal täglich. Wählen Sie sich gegenüberliegende Fenster zum Querlüften und warten Sie 5 bis 10 Minuten. Regeln Sie im Winter dabei die Heizung herunter, um unnötige Kosten zu vermeiden. Apropos Heizen: Die Raumtemperatur sollte je nach Zimmer möglichst konstant bleiben. So vermeiden Sie nämlich auch schwankende Wärme und Kälte, was sich wiederum auf Ihrer Scheibe niederschlagen würde.

Pflanzen vor einem geöffneten Fenster, das beschlagen ist
Manche Fenster öffnen sich nur nach oben und unten

Sollte sich beim besten Willen nichts ändern und Sie haben konstant feuchte und beschlagene Fenster? Dann ist ein weiterer Tipp, sich einen Luftentfeuchter zuzulegen. Einige Modelle laufen sogar ohne Strom und entziehen der Umgebung das Wasser. Das funktioniert durch ein spezielles Salzgranulat, welches Sie regelmäßig austauschen müssen. Elektrische Varianten hingegen arbeiten nach einem Absorptions- bzw. Kondensationsprinzip. Hier müssen Sie nur bedenken, dass es zu einer gewissen Geräuschkulisse kommen kann.

Wege, beschlagene Scheiben zu verhindern

Nicht nur die neu eingebauten Fenster stellen einen möglichen Grund für Kondenswasser und Co. dar. Tatsächlich ist hier vielleicht sogar die Isolation der „Übeltäter“. In unserem Beitrag zum Thema Haus dämmen haben wir dieses Thema bereits erwähnt. Das deckt sich mit den Informationen, die wir Ihnen zuvor gegeben haben: Luftfeuchtigkeit sucht sich zum Niederschlagen immer die kühlste Stelle im Raum. Ob das bei Ihnen der Fall ist, lässt sich mit den folgenden Fakten herausfinden.

Eine feuchte Scheibe
Dauerhafte Lösungen für beschlagene Fenster sind sinnvoll.

Anzeichen von schlecht isolierten Fenstern

Es gibt einige Merkmale, die Ihnen verraten, ob Sie es mit schlecht isolierten Fenstern zu tun haben. Da ist zunächst der Altersfaktor. Wenn Ihre Scheiben schon älter als 20 Jahre sind, dann wird es Zeit, sie auszutauschen. Denn in der Regel entsprechen sie dann nicht mehr den aktuellen Anforderungen und Sie machen dadurch Abstriche bei der Wärmedämmung, Energieeffizienz oder sogar beim Einbruchschutz.

Ein altes, beschlagenes Fenster mit einem Kranz davor
Alte Fenster sind oft schlecht isoliert.

Wussten Sie, dass auch Lautstärke ein Indikator sein kann? Wenn Ihr Fenster nicht richtig schließt bzw. die Scheiben undicht sind, dringt Lärm hinein, der auf Dauer durchaus unangenehm ist. Gerade, wenn Sie an einer viel befahrenen Straße leben. Gegen diese zwei Gründe lässt sich meist nicht viel mehr machen, als ein Neues einzubauen.

Sitzen Sie im Raum, die Fenster und Türen sind geschlossen, doch Sie verspüren trotzdem eine Kälte bzw. eine Zugluft? Dann kann es sein, dass die Dichtungen porös sind. Ein weiteres Zeichen für eine mangelnde Isolation. Um dem entgegenzuwirken, drehen viele die Heizung einfach mehr auf. Hier lässt sich jedoch noch nachträglich etwas machen. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, wie Sie eine zusätzliche Isolation anbringen können.

Fenster aufrüsten

Gerade wenn es Ihnen um die Heiz- und Energiekosten geht, die durch schlecht isolierte Fenster immer höher werden, haben Sie die Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen. Und das, ohne gleich das ganze Bauteil auszutauschen. Eine minimalinvasive Option ist zum Beispiel, die Abdichtung zu erneuern. Dafür sollten Sie die Alte komplett entfernen und eine neue einsetzen. Hier eignen sich beispielsweise Silikon, Acryl oder auch das altbewährte Gummi.

Ein anderer Angriffspunkt ist die Laibung, also die seitlichen Flächen rund um das Fenster im Mauerwerk. Diese lassen sich einerseits außen, andererseits innen optimieren. Bei Ersterem kommt es darauf an, wie stark die Fassade gedämmt ist. Dabei sollte der Putz bis über den Blendrahmen reichen, um u. a. die Fuge vor der Witterung zu schützen. Im Innenbereich können Sie mit sogenannten Laibungsplatten arbeiten. Diese sind dafür da, dass die Wärme im Raum bleibt und helfen anteilig dabei, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Wenden Sie sich hier an einen Profi, wenn Sie sich unsicher sind. Natürlich haben Sie auch immer die Möglichkeit, die Scheiben auszutauschen. Es gibt spezielles Isolierglas, das schon einen bemerkbaren Effekt bringt.

Je nachdem, welche Methode am besten bei Ihnen passt, müssen Sie in den meisten Fällen mit einem höheren dreistelligen Betrag und einem Aufwand von mehreren Tagen rechnen. Klingt das Ihnen alles nach zu viel Arbeit und Sie suchen eine schnelle Lösung? Dann haben wir noch eine weitere Alternative für Sie, um gegen beschlagene Fenster anzugehen.

Ein Mann schraubt ein Fenster an
Nachrüsten ist in vielen Fällen eine gute Idee.

Folien gegen beschlagene Fenster

Sie möchten, dass nicht mehr allzu viel Wärme durch Ihre beschlagenen Fenster entweicht? Dann sind Kälteschutzfolien eine passende Option. Hier können Sie bis zu 35 % Energieverlust reduzieren. Dadurch verringern Sie nicht nur Ihre Kosten, sondern ebenso den CO₂ Ausstoß, der durch das Heizen entsteht. Außerdem ist es nun auch an den Scheiben gemütlich, da die gefühlte Kälte wegfällt.

Doch wie geht das? Durch eine solche Folie wird der Kältebarriere an der Scheibe entgegengewirkt. Das passiert, da die Raumwärme durch eine spezielle Beschichtung zurückgestrahlt wird. Damit verringert sich zudem noch der Kondensationspunkt am Glas. Das heißt, dass es dort noch kälter als ohne Folie werden muss, damit sich die Luftfeuchtigkeit an dieser Stelle absetzen kann. Dieses Produkt wird dann an der Innenseite angebracht und funktioniert somit in den allermeisten Fällen auch bei Dachfenstern. Wenn Sie noch Tipps zur Installation benötigen, dann schauen Sie doch in unserem Beitrag zu Fensterfolie anbringen vorbei!

beschlagenes Fenster, davor eine Vase mit Blumen
Beschlagene Fenster müssen kein Dauerzustand sein.

Bei solchen Kälteschutzfolien ist der Kostenfaktor natürlich wesentlich geringer, als bei den oben genannten Möglichkeiten. In der Regel beläuft sich ein Quadratmeter davon auf 40 bis 90 Euro. Und auch der Aufwand ist geringer. Denn die Montage dauert, wenn Sie nur ein Fenster damit aufrüsten wollen, maximal eine Stunde. Achten Sie anschließend darauf, das Ganze für einen Monat nicht zu putzen und auch keine Aufkleber oder Leim anzubringen. Anschließend sollten Sie keinen sehr aggressiven Reiniger verwenden.

Beschlagene Fenster: ein Fazit

Wir haben Ihnen aufgezeigt, wie Kondenswasser entstehen und welche gesundheitlichen Gefahren das bergen kann. Grundlegende Hinweise wie Stoßlüften oder eine konstante Raumtemperatur helfen. Doch wenn es sich allgemein um schlecht isolierte Fenster handelt, müssen andere Optionen her. So lassen sich diese, je nachdem, in welchem Zustand sie sich befinden, entweder aufrüsten, gänzlich ersetzen oder aber Sie erzielen mit einer Kälteschutzfolie erste Erfolge. Probieren Sie es aus und merken Sie schon bald einen positiven Effekt!

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4 Antworten

  1. Sehr sehr informativ, sehr verständlich und auch logisch nachvollziehbar erklärt, alle Achtung, ohne Fachsimbelei, auch für den Dümm..ten verständlich.

  2. Sehr geehrter Herr Siegel,
    müssen bei Nässebildung im unteren Bereich denn die Fensterscheiben mit den Isolierfolien komplett bedeckt sein??
    Oder reicht auch die Isolierfolie für den unteren Bereich der Glasscheibe??
    Mit freundlichen Grüßen
    Richard Fehl

    1. Hallo, die Folie wirkt am besten wenn die komplette Fensterfläche foliert ist. Bei einer Teilfolierung sammelt sich das Wasser ggf. oberhalb der Folie an und läuft dann nach unten.

  3. Ich hätte nie gedacht, dass eine so einfache Lösung wie Kälteschutzfolien einen so großen Unterschied in meinem Zuhause machen könnte. Nicht nur, dass die Installation kinderleicht war und ich sie selbst in unter einer Stunde durchführen konnte, sondern auch die Tatsache, dass ich dadurch bis zu 35 % Energieverlust reduzieren konnte, hat mich echt beeindruckt. Dass ich dabei auch noch meinen CO₂-Ausstoß verringere, ist ein zusätzlicher Bonus. Das Beste daran ist, dass mein Zuhause jetzt viel gemütlicher ist, ohne die ständige Kälte von den Fenstern. Ich empfehle jedem, der nach einer kostengünstigen und effektiven Methode sucht, sein Zuhause wärmer zu machen, sich diese Folien anzuschauen.

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Profil-Martin

Autor: Martin Siegel

Fensterfolien Experte

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